Auf meinem Heimweg begegnen sie mir, die gelb-blauen Zeichen. Lastwagen, sogar von verschiedenen Transportunternehmen, sind gelb-blau, Firmenschilder, die gelbe Sat-schüssel hat einen blauen Ständer, auf der blauen Sandkastenmuschel liegt ein gelbes Schüfeli, der Rucksack des Velofahrers gelb-blau, ebenso die Regenkleider der Joggerin, ja sogar Landmaschinen vor einem Betrieb: gelb-blau.
Die gelb-blaue Bauabschrankung spiegelt sich eindrücklich in den Schaufenstern visasvis und die blau angemalte alte Badewanne im Garten ist mit gelben Blumen bepflanzt – eindrücklich, diese starken Signale. Es werden auch immer mehr, sie treiben aus wie die Knospen im Frühjahr.
Dabei geht es sicher auch um Solidarität der Ukraine gegenüber. Deren Nationalfarben sind dieses Verkehrsgelb und Capriblau. Das Gelb unten als Symbol für die Kornfelder, die Verbindung zur Erde also; das Blau symbolisiert den weit darüber gespannten Himmel, Verbindung zum Universum. Müssig zu sagen: dort wo sich Himmel und Erde berühren, in Verbindung kommen, liegt ein ganz besonderer Segen.
Anders gesagt, Gelb-Blau ist Ausdruck der Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen oben und unten. Das Strahlen des Himmels braucht seinen Widerhall im Irdischen, die Früchte der Erde können ohne das Licht von oben nicht gedeihen.
Genau jener Staat mit diesen Farben gerät jetzt so sehr in Bedrängnis, unter Beschuss. Starke symbolische Kraft steckt in diesem Geschehen. Natürlich ist die Vereinigung des irdischen und himmlischen Lichts eine massive Bedrohung für noch dunkle Teile auf diesem Planeten. Nichts wie zerstören. In der Verbindung zu sein mit den beiden Energieströmen verleiht eine sehr starke Kraft, in verschiedenen Formen. Die Menschen der Ukraine bestätigen es uns.
Es zeigt sich eine sehr grosse Entwicklungsaufgabe für uns alle. Uns fest im Irdischen verankern, damit unser «Korn» gedeihen und reifen kann, übrigens zum Segen von uns allen. Dabei integrieren wir auch die Weite des Himmels, lassen unser Innerstes nach aussen strahlen, verbreiten unser Licht. In der Verbindung von unten und oben entfaltet sich unsere Kraft, auch das zum Segen von allen und allem.
Doch es geht bei der starken und zunehmenden Präsenz der beiden Farben um weit mehr, hat auch vor Kriegsausbruch schon begonnen.
Die ukrainische Fotokünstlerin Olga Permiakova hat anlässlich einer gelb-blauen Installation 2017 gesagt, dass die beiden Farben stehen für Selbstfindung – unsere Wurzeln, unsere «Frucht» – sowie für Selbstbehauptung – Licht gegen aussen fliessen lassen, uns, den Himmel zeigen, unsern Raum ausdehnen, erweitern (energetisch!).
Also heisst unsere momentane Entwicklungsaufgabe nicht nur oben und unten verbinden, sondern uns selbst zu finden, im Kontakt zu sein mit unserem Wurzeln, unserm Potenzial, unsern Werten. Dies alles mehr und mehr der Welt zu zeigen, ausstrahlen lassen mit Hilfe der himmlischen, kosmischen Kräfte.
Dabei fasziniert mich sehr, was sich doch das Universum alles einfallen lässt, um uns anzuschieben! Gelb-Blau, alle paar Meter…
Zum Schluss:
Danke, liebes Universum, ich verstehe und mache mich auf den Weg.
Und aus tiefstem Herzen Danke, liebe Ukrainerinnen und Ukrainer, dass ihr so viel auf euch nehmt, um uns wachzurütteln.