Von Töfffahrern und der Liebe

Jul 25, 2022

Bin unterwegs über den Schallenberg, eine wunderschöne Region mitten im Gebiet, das mir so sehr ans Herz gewachsen ist. Geniesse den Ausblick in vollen Zügen, tanke die gute Energie.
Wenn da nur die Töfffahrer nicht wären! Fahren mir praktisch in den Kofferraum, überholen in der Kurve, Übersicht hin oder her, schlängeln sich vor mir, dass ich keinen Moment weiss, ob sie hinfallen und ich rasch bremsen muss.
Ich beginne mich zu nerven und schimpfe vor mich hin. Die gute Energie rückt in den Hintergrund.
Ein paar Stunden später, in einer ganz anderen Region. Aus einer Nebenstrasse ganz klar ohne Vortritt gibt das Zweiradungetüm im letzten Moment Gas und biegt nur wenige Meter vor mir in die Hauptstrasse. Meine Vollbremsung verhindert eine Kollision. Die Sachen vom Rücksitz fliegen mir um die Ohren, meine Wut ist kurz vor dem Explodieren. Was soll das, sind die denn heute allesamt verrückt?
Kurz bevor ich zuhause bin, eine Baustelle mit Ampel. Eben gerade hat sie auf Rot geschaltet, das Auto vor mir hat schon angehalten; ich auch. Da braust plötzlich von hinten einer an – 3x darfst du raten, was für einer – gibt Gas und rast mit überhöhtem Tempo durch die Baustelle. Regeln gelten offenbar nur für die Dummen. Mir reichts. Ich nehme mir vor, den nächsten solchen, der mich ärgert, überfahre ich. Punkt. Schluss. Ich habe genug.
Zuhause muss ich nachdenken. Schon nicht gerade ein tolles Vorhaben, würde mir schrecklich viele Schwierigkeiten einbringen. Noch nachdenklicher werde ich bei der Frage: was war eigentlich heute los? Bin sonst auch viel unterwegs, aber noch nie hat sich der Ärger über Töfffahrer so gehäuft. Ob das etwas mit dem Gesetz der Anziehung zu tun hat, mit dem Wissen, dass der Bumerang, den ich in die Welt schmeisse, zurückkommt, wahrscheinlich sogar mit Verstärkung?
Er wird mich im unerwarteten Moment voll treffen. Ob ich tatsächlich durch meinen Ärger mehr vom gleichen Mist angezogen habe?
Überfahren wäre ganz schlimm, mit Ärger reagieren verstärkt das Problem nur und schafft Wiederholungen. Was dann?
Ich weiss es, du auch. Liebe heisst das Zauberwort. Aus dem beleidigten Ego aussteigen, mich und die andern an der Situation beteiligten in Liebe hüllen, von meinem höheren Selbst zum höheren Selbst der andern. Auf dieser Ebene finden wir uns, ist Harmonie, Freude und eben: ganz viel Liebe. So werde ich frei vom Problem. Der nächste Einbieger von der Seitenstrasse wird sanft anhalten, mich freundlich anblicken, ich blicke ebenso zurück. Weiter geht’s und die guten Energien können mich durchfluten. So einfach. Lieben, was ist, weil es sich nur so weiterentwickeln kann. Kein Ärger, keine Wut. Einfach? Manchmal sehr schwierig um zusetzen…

Zum Schluss:
Fällt dir auf, welche Scheinmassnahmen bei dir problemverstärkend wirken statt lösend?
In welchen Situationen pflegt dein Ego sich oft als Führung aufzuspielen?
Wie hast du es mit der Liebe, der stärksten und einzigen Kraft, die Probleme lösen, schlechte Energien auflösen kann? Lässt du sie fliessen, strömen, dir und andern zum Segen?

Nachtrag vom nächsten Tag:
Heute gelingt mir, in der Liebe zu bleiben. Beim Abholen des bestellten Strausses meint die Verkäuferin, dass sie mir jetzt grad einen Aufsteller schenken möchte, einfach so…

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