Beim Kartoffelrüsten war es. In Gedanken hänge ich der Begegnung vom Vortag nach. Irgendwie eigenartig, hat mich irritiert. Sonst war immer Fluss, aufeinander eingehen, ein spürbarer, schöner Faden zwischen uns. Was ist schiefgelaufen? Ob ich etwas falsch gemacht, gesagt, verstanden habe? Ach, Schluss mit der Selbstbeschuldigung. Dann doch lieber Groll meinem Visàvis gegenüber. Schlechter Tag gehabt? Zu wenig zugehört, zu wenig offen für Neues? Hilft auch nicht weiter. Dann ist halt die Planetenkonstellation schuld, der Mond oder was weiss ich. Zum Glück fällt mir die Kartoffel aus den Händen und zeigt mir: im Hier und Jetzt sein ist angesagt. Im Hintergrund läuft das Radio, wenig beachtet. Doch plötzlich werde ich hellwach: wie hiess jetzt gleich diese eine Zeile im Refrain? Beim zweiten Durchgang macht es klick: ich höre den Text und merke blitzartig, wie diese an und für sich banale Aussage mit meiner Begegnung zusammenhängt. Sie liefert mir den Schlüssel zum Verstehen und annehmen können der Situation, ohne jede Schuldzuweisung. Mir ist, als hätte mich ein leichtes Federchen an der Wange gestreift. Zeichen der Engel?
Nein, jetzt nicht auch noch das! Der oft gebrauchte und sehr wichtige Küchenhelfer will nicht, wie ich will, wie er sollte. Das Leben gibt sich zurzeit schon sperrig genug. Jetzt fehlt mir schlicht die Zeit und die Kraft, um mich noch mit Reparatur oder Ersatz zu beschäftigen. Selbstmitleid klopft an – keine Zeit, laufe beidem – dem Küchenhelfer und dem Selbstmitleid – davon.
Später neuer Versuch, etwas schütteln, etwas klopfen, auf den Kopf stellen – siehe da, es funktioniert wieder. Wo ist das Problem? Zeit geben, Gelassenheit finden, den inneren Impulsen folgen – ob da ein Flügelschlag in der Küche war?
Wie jeden Morgen der Griff in das Schachteli der Pomander. Es gleitet mir aus der Hand, eines der Fläschli landet in meinem Schoss, das falsche. Das falsche? Ich werde hellhörig, lese die Wirkung von dieser Essenz nach. Fast fliessen die Tränen: Schafft Verbindung zum Inkarnationsstern. Und ob ich etwas damit anfangen kann, überhaupt nicht falsch, schon eher «zugefallen oder zugeflogen». Spüre blitzartig die machtvolle Energie, die ich jetzt genau brauche, die mir weiterhilft. Ein unglaublich berührendes Erlebnis. Nach den Tränen fliessen Liebe und Dankbarkeit.
Solche Zeichen, solche Geschenke, die so viel auslösen und helfen können; Zeichen der Engel, wie sie uns ständig begleiten.
Stetig fallen sie uns zu, wenn wir nur offen sind dafür. Im Hier und Jetzt sein, gelassen, auf Empfang geschaltet, achtsam auf alles in und um uns herum. Die Zeichen, die Hilfestellungen der Engel für das eigene Leben, die eigenen offenen Fragen nutzen zu können, bedingt aber auch die hohe Bereitschaft, sie anzunehmen und sie zu integrieren, umzusetzen.
Ebenfalls wichtig ist die Dankbarkeit, solche wertvollen Hilfen für Leben und Alltag geschenkt zu erhalten. Eine tiefe Dankbarkeit, unserer inneren Stimme, der himmlischen Unterstützung gegenüber.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein 2024 mit ganz vielen inneren Impulsen, mit vielen Zeichen der Engel, sanft spürbaren Flügelschlägen und Federstreifungen.
Zum Schluss ein Text, Quelle unbekannt:
«Ich bin davon überzeugt, dass eines Tages irgendwie alles einen Sinn machen wird. Bis dahin gehe ich lächelnd meinen Weg, höre auf mein Herz, nehme die Zeichen der Engel, des Himmels wahr, folge meiner Seele und glaube an Wunder.»
Meditative Übung:
Gut zu wissen vor der Übung:
Wenn dich etwas beschäftigt: gelassen bleiben, etwas Zeit verstreichen lassen, im Hier und Jetzt bleiben
Achtsam sein auf das was dir begegnet im Alltag, von innen, von aussen, von oben oder auf dem Boden – nimm es wahr, lass es wirken
Deine Fragestellungen einfach, klar und eindeutig formulieren, als Grundlage für deine Bitte an die Engel
Intuitiv arbeiten, dem Verstand für einen Moment Pause geben. Das Erste, was kommt, blitzschnell, ist die Intuition. Der Verstand schaltet langsamer. Z.B., wenn von einer farbigen Energie die Rede ist, schau sie dir in der Meditation an. Die erste ist die richtige. Selbst wenn es nicht gerade deiner Lieblingsfarbe entspricht… Spüre nach, was sie dir sagen will.
Intuitive Impulse können sich als Bilder, geschriebene Texte, Gedankensplitter oder Emotionen zeigen.
Nicht beurteilen, nicht werten oder hinterfragen, einfach annehmen und wirken lassen.
Kann sein, du spürst die Impulse der Engel gleich in der Übung. Kann aber auch sein, sie streifen dich auf dem Weg zum Kompost, vor dem Regal beim Einkaufen, beim Joggen … Achtsam, neugierig und offen bleiben.
Übung:
Setze dich bequem hin, spüre deine Mitte und atme 3x tief ein. Begrüsse deinen Geist, deine Seele und all die Wesen, die dir zur Unterstützung zur Verfügung stehen. Lasse eine farbige Energie (du siehst, welche Farbe für dich jetzt grad die richtige ist) durch deinen Körper, deinen Kopf fliessen. Sie ist voller Liebe, sanft, weich, zärtlich, fliessend und gerade deshalb sehr machtvoll. Bedanke dich innig für all die Zeichen, die Unterstützung, die Geschenke, die du tagtäglich erhältst. Sie können sehr gross oder auch winzig klein sein, sagt nichts aus über deren Auswirkung.
Wenn du magst, bitte darum, dass sich der für dich aktuell wichtigste Engel zeigt. Du wirst Farben sehen, vielleicht eine Gestalt, eine Form, vielleicht einen Duft in der Nase haben, eine Erinnerung, die auftaucht, ein Gedankenblitz, der dich streift – das erste, das kommt, ist gut. Nichts erzwingen, nur zulassen. Frag den Engel nach seinem Namen, damit du ihn künftig rufen kannst. Achtung: sie können sehr hehre, aber auch ganz gewöhnliche Namen haben, können Peter oder Amalia heissen. Auch hier: der erste der kommt, ist der richtige, keine Verstand-Konstrukte.
Stelle ihr/ihm deine Fragen, bitte sie/ihn um Hilfe in einer bestimmten Situation. Frage sie/ihn nach Impulsen, die dir weiterhelfen.
Bedanke und verabschiede dich. Bleibe in aller Gelassenheit und im Vertrauen und schaue mal, was dir in der nächsten Zeit so begegnet. Nichts erzwingen! Staunen und dankbar sein.
Marbach, 2. Februar 2024 Annemarie Hosmann